- Gerald von Wales
- Gerald von Wales['dʒerəld - weɪlz], lateinisch Girạldus Cambrẹnsis, mittellateinischer Geschichtsschreiber, * Manorbier Castle (bei Pembroke) um 1146, ✝ in England 1223; aus adliger normannisch-walisischer Familie (de Barri); studierte in Paris ab 1165, wurde Archidiakon und Hofkaplan König Heinrichs II. von England (1184), begleitete Prinz Johann 1185 nach Irland und Erzbischof Balduin von Canterbury 1188 durch Wales, bemühte sich 1199-1203 vergebens um die Bischofswürde von Saint David's (Wales) und sah 1216 im französischen Königtum die Rettung für das in sich zerrissene England. Sein umfängliches Werk zeigt Gerald als allseits interessierten, scharf beobachtenden, erzählfreudigen und selbstbewussten Autor, der seiner Zeit witzig-kritisch den Spiegel vorhält; erfolgreich waren besonders die geographisch-historischen Schriften über Irland (»Topographia Hibernica« und »Expugnatio Hibernica«, 1187-89) und Wales (»Itinerarium Kambriae« und »Descriptio Kambriae«, 1191-94), die kirchenkritischen Schriften »Gemma ecclesiastica« (1197) und »Speculum ecclesie« (1191-1220), der Fürstenspiegel »De principis instructione« (1190-1217) und die Autobiographie »De rebus a se gestis« (1208-16).
Universal-Lexikon. 2012.